Hans Klein Heizung-
Sanitär GmbH

 

SCHULEWIRTSCHAFT-Preisträger 2022 – Hans Klein Heizung-Sanitär GmbH

Wir haben uns zum Ziel gesetzt Schülerinnen und Schüler fürs Handwerk zu begeistern, indem wir aktiv in den Schulen unsere Handwerksberufe vorstellen und durch Mitmach-Aktionen die jungen Menschen vom Handwerk überzeugen. Während der Pandemie haben wir alle Schulen in unserer Region angeschrieben und uns angeboten sie im Bereich Berufsorientierung zu unterstützen – sei es durch Ausbildungsbotschaftereinsätze, Beteiligung an Schulmessen oder Betriebsbesuche mit Bewerbertraining. Die Schulen haben hierauf positiv reagiert und wir konnten während der Pandemie mittels Online-Azubi-Speed-Dating oder virtuellen Elternabende erste Kontakte zu den Schülerinnen und Schülern knüpfen. Hieraus entstanden unter anderem auch zwei Bildungspartnerschaften mit Schulen im Umkreis, mit welchen wir seither eng zusammenarbeiten. Um eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit mit den Schulen zu gewährlisten sind wir im regelmäßigen Austausch mit unseren Ansprechpartnern, um auch die gemeinsamen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Unsere fünf ausgebildeten Ausbildungsbotschafter sind regelmäßig in den Schulen unterwegs, um ihre Ausbildungsberufe vorzustellen und Lust auf das Handwerk zu machen. Mithilfe unseres Air-Flow, einem selbsthergestellten Spiel werden die Schüler spielerisch ans Handwerk herangeführt. Zum Ausbildungsstart 2022 konnten wir bereits sechs unserer 13 neuen Auszubildenden aus diesen Ausbildungsbotschaftereinsätzen verzeichnen.

Besonders wichtig für die Schülerinnen und Schüler sehen wir das Praktikum, da hier erste Eindrücke vom Beruf und dem Betrieb gesammelt werden können, daher bieten wir ganzjährig Praktikumsplätze an. Die meisten Ausbildungsverträge werden anschließend zum Praktikum geschlossen, oft ohne vorherige Sichtung eines Zeugnisses. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Schüler, welche in der Hauptschule oder Realschule schlechte Noten haben, nachher in der Berufsschule sehr gute Leistungen erzielen, da sie nun wissen, wofür sie lernen. Viel wichtiger ist uns, dass die angehenden Auszubildenden Engagement und Begeisterung mitbringen.

Das Handwerk erlebt seit der Pandemie einen deutlichen Aufschwung. Dies wollten wir nutzen und haben in Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur eine große Out-of-Home-Kommunikationskampagne erstellt, welche sowohl online als auch offline ausgestrahlt wurde. Hier wurde unter dem Slogan „geht auch anders.“ auch die Thematik Recruiting und Ausbildung angesprochen, um mit witzigen Motiven den Schülerinnen und Schülern aufzuzeigen, dass Ausbildung im Handwerk nicht altmodisch, dreckig oder einfältig sein muss. Auf unseren Social-Media-Kanälen zeigen wir seither Einblicke in die Ausbildung bei uns durch selbstgedrehte Videos unserer Azubis. Wir haben gemerkt welche Wichtigkeit das Medium Social-Media bei den jungen Menschen hat und haben aus diesem Grund im Frühjahr eine Werkstudentin für den Bereich Social-Media eingestellt.

SW: Inwiefern unterstützt Ihr Wettbewerbsbeitrag die Jugendlichen positiv bei ihrer Berufswahl?

Durch Ausbildungsbotschaftereinsätze, Betriebsbesichtigungen und Ausbildungsmessen können die Jugendliche einen ersten Eindruck vom Handwerk und unseren Ausbildungsberufen erhalten. Wir achten hierbei immer, dass unsere Auszubildenden die Präsentation übernehmen, um den Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen. Hierfür werden unsere Auszubildende auch intern zu den Themen Rhetorik und Präsentationstechniken geschult. Wir laden alle Bewerber für ein Praktikum ein ohne vorherige Bewerbung oder Sichtung der Zeugnisse um einen ersten unabhängigen Eindruck der Jugendlichen zu gewinnen. Die Jugendlichen können sich beim Praktikum mit den erfahrenen Monteuren austauschen und einen Einblick in den Beruf gewinnen.

SW: Warum ist Ihnen das Engagement für Jugendliche wichtig?

Die Jugendlichen haben während der Pandemie besonders im Bereich Berufsorientierung gelitten. Es durften nur selten Praktikas gemacht werden und Ausbildungsmessen gab es wenn dann nur virtuell. Uns war es gerade in dieser Zeit trotzdem ein wichtiges Anliegen, die Jugendliche zu informieren und haben den direkten Kontakt zu den Schulen gesucht. Unser Fachkräftemangel kann nur aktiv durch die Ausbildung behoben werden, daher liegt uns die Ausbildung schon immer am Herzen. Als Familienbetrieb in dritter Generation ist es unser oberstes Ziel jedem Auszubildenden nach erfolgreicher Ausbildung auch zu übernehmen.

SW: Folgender Satz könnten von einer zufriedenen Teilnehmerin/einem zufriedenen Teilnehmer an Ihrem Projekt stammen:

Ein Auszubildender wurde das erste Mal im Schulunterricht auf den Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik aufmerksam als wir ihn im Rahmen des Ausbildungsbotschaftereinsatzes besucht haben. Seine Reaktion anschließend war: „Ich wusste gar nicht welcher Beruf sich hinter diesem Begriff versteckt“. Dies hat uns gezeigt, wie wichtig es ist die Begrifflichkeit des Berufes lebendig zu machen!

 

Mitarbeiter an einem Messestand der Hans Klein Heizung-Sanitär GmbH