STRABAG

 

STRABAG AG

Wie begeistert man junge Menschen für Berufe in der Baubranche? Katharina Vollmer, tätig im Bereich HR-Recruiting/Marketing bei STRABAG, berichtet im heutigen Interview wie das gelingt.

1. SW: STRABAG ist ein Bauunternehmen und auf dem Bau wird gemacht, nicht gequatscht! Wie wollen Sie den Schüler*innen die Berufe der Baubranche zum Anfassen nahebringen?

Vollmer: Der praktische Fokus bei den Bauberufen ist auf jeden Fall da und gerade da geht es bei den Schülerinnen und Schülern darum, den Funken überspringen zu lassen. Auf Messen sieht man uns oftmals mit Bausimulatoren, sodass die Jugendlichen direkt vor Ort erste Erfahrungen mit so einem Baugerät sammeln können. Durch spaßige Challenges – z. B. wie viele Steinbrocken schafft man innerhalb einer Minute in den LKW-Anhänger zu befördern? – lernen sie das Handwerk schon etwas kennen. Darüber hinaus ist der direkte Austausch unabdingbar, weshalb wir gerne auch ein paar unserer Azubis auf die Messen mitnehmen, sodass die Schülerinnen und Schüler aus erster Hand Erfahrungen geschildert bekommen und ihre Fragen stellen können.

2. SW: Das Besondere an Berufen im Straßenbau ist: Man sieht wirklich, was man geschafft hat, das Ergebnis bleibt viele Jahre lang bestehen und man kann darauf stolz sein. Das ist ein Vorteil, den sonst nicht viele Berufe haben. Ist das ein Argument, das auch für Jugendliche zählt?

Vollmer: Ganz klar, das Gefühl von Stolz nach dem Fertigstellen einer Baustelle ist ein großer Faktor – nicht nur für unsere neuen Azubis, sondern auch für unsere erfahrenen und langjährigen Mitarbeitenden. Oftmals berichten unsere Auszubildenen, dass sie ihren Freundinnen und Freunden oder ihrer Familie stolz erzählen, dass sie an dieser Baustelle mitgearbeitet haben, wenn sie nach Fertigstellung nochmals daran vorbeikommen. Für viele Auszubildene ist faszinierend, wenn sie ihre Umgebung oder auch ihre Stadt mitgestalten können und einen aktiven Part dazu beitragen – dies vergisst man nicht so schnell.

3. SW: Bisher waren Sie noch nicht bei SCHULEWIRTSCHAFT dabei – was versprechen Sie sich von der Kooperation im Netzwerk?

Vollmer: Neue Ansätze, wie man auf Schülerinnen und Schüler zugehen und diese begeistern kann. Zudem ist die Kooperation mit den Schulen auch ein Thema, über das wir gerne mit anderen Unternehmen in den Austausch gehen wollen. Es hilft ungemein, Erfahrungen zu teilen und voneinander lernen zu können – da arbeiten wir ganz nach unserem Slogan „TEAMS WORK.“.

4. SW: Sie haben für jede Schule, mit der Sie kooperieren, eine Ansprechperson im Unternehmen und diese verfügt über ein eigenes Budget für gemeinsame Aktionen. Das ist vermutlich effektiver, als jede Aktion vom Vorstand absegnen zu lassen?

Vollmer: Bei einem so großen Konzern ist uns der Vorstand wohl auch dankbar, dass wir nicht ständig bei ihm wegen Schulkooperationen vor der Tür stehen – nicht, weil es ihn nicht interessieren würde, sondern weil es schlichtweg zu viel wäre. Deshalb haben wir es so geregelt, dass wir zwar eine zentrale Stelle haben, die unterstützt, Konzepte ausarbeitet und das Budget zur Verfügung stellt, aber unsere Personalverantwortlichen an den Schulen ganz offen und individuell arbeiten können. Gerade das Individuelle ist besonders wichtig, da jede Schule und jede Schülerin bzw. jeder Schüler andere Anforderungen oder Wünsche haben.

5. SW: In der Corona-Zeit ist STRABAG zu einer richtigen Influencerin geworden: Mit Instagram-Stories, STRAcruiterinnen und -recruitern, Live-Programmen und einem Bewerberguide bespielen Sie die soziale Plattform – mit messbarem Ergebnis?

Vollmer: In der Pandemie ging es darum, möglichst schnell neue Wege zu gehen und am einfachsten und effektivsten erschien es uns, auf unseren Social-Media-Kanälen dort weiterzumachen, wo wir in Präsenz aufhören mussten. Also wurden virtuelle Konzepte entwickelt, um die Schülerinnen und Schüler optimal auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Sehr erfolgreich war unser STRAcruiter-Live-Event! Dort konnten unsere Followerinnen und Follower zu bestimmten Themen, z. B. Ausbildung, all ihre Fragen in den Chat schreiben und unser Recruiter-Team hat diese beantwortet. Einmal wurde sogar eine Ausbildungsbeauftragte hinzugeschaltet und konnte nochmals andere Einblicke in die Ausbildung und den Bewerbungsprozess geben. Ein Special Gast war auch unser Vorstandsvorsitzender Thomas Birtel – er hat seinen eigenen Werdegang geschildert und wie wertvoll die Arbeit von Auszubildenden ist.