SAP SE

 

SCHULEWIRTSCHAFT-Preisträger 2021 – SAP SE

SAP SE bietet vielfältige digitale Berufsorientierungsangebote für Schüler*innen an und kooperiert mit zahlreichen Schulen. Wir sind mit Constanze Stedele, tätig im Bereich HR Learn-ing & Development Associate | Vocational Training Germany, im Gespräch.

SW: Seit März 2021 veranstalten Sie „Digital Insights“ zusammen mit Siemens, Microsoft, MINT-EC und SCHULEWIRTSCHAFT. Dabei können Schüler*innen drei Unternehmen in drei Tagen entdecken. Wie funktioniert das?

Stedele: Wie der Name bereits verrät, ist Digital Insights ein digitales Format. Die Schüler*innen sind an jedem der drei Tage virtuell bei einem der drei Unternehmen zu Gast. Jedes der Unternehmen gestaltet den jeweiligen Tag individuell und gibt den Teilnehmenden Einblicke in unterschiedliche Bereiche, wie beispielsweise die Produkte der Unternehmen, die Unternehmenskultur und die Einstiegsmöglichkeiten für junge Talente. Den roten Faden durch alle drei Tage hindurch bilden die Themen Nachhaltigkeit und IT. Gemeinsam möchten wir die Schüler*innen für dieses Thema sensibilisieren und ihnen vermitteln, wie digitale Lösungen zu einer nachhaltigeren Welt beitragen können und welche Verantwortung moderne Unterneh-men hier tragen.

SW: Daneben gibt es das IT Summercamp – was bieten Sie dort an?

Stedele: Das IT-Camp ist eine Dresdner Initiative von SAP, T-Systems MMS und Communardo GmbH, die zum Ziel hat, einen Einblick in den Prozess der Softwareentwicklung zu geben. Ziel-gruppe sind Schüler*innen, die noch keine Vorerfahrungen haben. Auf Basis einer Problemstellung entwickeln die Teilnehmenden von der ersten Idee bis hin zum fertigen Produkt eigen-ständig eine IT-Lösung – und das in nur einer Woche. Dabei lernen sie agil zu arbeiten (SCRUM), zu programmieren und ihre Lösung einem Kunden zu präsentieren. Sie werden dabei fachlich von den Auszubildenden und dual Studierenden aus den jeweiligen Unternehmen unterstützt. Das erste IT-Camp wurde im Sommer 2016 erstmalig durchgeführt und findet seitdem zwei Mal jährlich in den Winter- und Sommerferien statt.

SW: Sie haben 17 Kooperationsschulen und die dürfen alle einmal pro Jahr einen ganztägigen Schulausflug zu SAP unternehmen. Was passiert dann vor Ort?

Stedele: Das Rahmenprogramm wird je nach Schulart und Jahrgangsstufe individuell angepasst, fester Bestandteil der Ausflüge sind jedoch eine Führung durch unseren Inspiration Pavillon und Erfahrungsberichte unserer dual Studierenden und Auszubildenden. In unserem Inspiration Pavillon können Schüler*innen die Geschichte von SAP in den 49 Jahren seit unserer Gründung spielerisch entdecken. Außerdem erleben sie Zukunftstechnologien hautnah, z.B. mit VR-Brillen oder einem Therapie-Roboter. Zusätzlich zu diesen Programmpunkten bieten wir unseren Ko-operationsschulen auch einen Workshop in der SAP eigenen Programmiersprache ABAP an. Hierbei können die Schüler*innen ihre Programmierkenntnisse vertiefen und erste Einblicke in die Entwicklung bei SAP erhalten.

SW: SAP ist ein starkes und bekanntes Unternehmen – warum ist es Ihnen wichtig, in Kooperationen mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten?

Stedele: Viele Herausforderungen im Bereich Bildung und Berufsorientierung können wir als einzelnes Unternehmen nicht lösen. Hierfür bedarf es den Zusammenschluss vieler verschiede-ner Akteure, die ihre Kräfte bündeln und Probleme ganzheitlich lösen. So sind Themen wie die Förderung von Informatikunterricht an Schulen oder die Begeisterung von jungen Frauen für IT-Berufe gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Daher arbeiten wir eng mit anderen Unternehmen, aber auch einer Vielzahl von politischen und gesellschaftlichen Handlungsakteuren zusammen und leisten gemeinsam einen Beitrag zur Vielfalt der Bildungsangebote in Deutschland.

SW: Als Software-Konzern dürfte es kein Problem für Sie dargestellt haben, in der Corona-Zeit Schülerpraktika, die Digital Insights oder Berufsorientierungsveranstaltungen digital stattfinden zu lassen. Gab es trotzdem Nachteile, dass diese Formate nur virtuell stattfinden konnten?

Stedele: Selbstverständlich brachte die Umstellung von Präsenzveranstaltungen auf virtuelle Formate auch Nachteile mit sich. Vor allem für Schüler*innen, die noch keinerlei Kontakt oder Erfahrung mit der Berufswelt haben, ist es schwer virtuell einen allumfassenden Einblick in das Unternehmen zu erhalten. Das Erleben der Unternehmenskultur, des kollegialen Miteinanders und des Arbeitsalltags in verschiedenen Positionen ist vor Ort deutlich einfacher zu begreifen als virtuell. Nichtsdestotrotz ermöglichen es digitale Formate den Schüler*innen, standortunabhängig in ein Unternehmen hineinzuschnuppern. So können sie mit Arbeitgebern in Kontakt treten, die zuvor aufgrund der räumlichen Distanz nicht in Betracht gezogen worden wären.